Ort: Qinghai See, Provinz Qinghai, VR China
Datum: 15. August 2012
Nur die Gesichter der beiden jungen Mönche verraten ihren Unmut. Ihre Haltung und ihre Augen sind ruhig. Auf der leuchtend grünen Wiese im Zentrum der Tempelanlage sitzend, hatten sie uns eine ganze Zeit lang beobachtet, nachdem wir ihr „No,no“ ignoriert und die golden leuchtende Buddhastatue wieder und wieder fotographiert hatten. Ein Sonnenstrahl hatte die 28 Meter hohe Statue aus Kupfer und Blattgold angestrahlt. Nur so ist sie uns aus weiter Entfernung am Ufer des Qinghai-Sees stehend überhaupt aufgefallen.
Dann kam einer der Mönche energischen Schrittes auf uns zu. „No photography, it is forbidden“, sagte der schlaksige junge Mann. Wir versuchen mit einer Spende für den Tempel die Möglichkeit von Aufnahme im wahrsten Sinne des Wortes zu „erkaufen“. „Buddha ist zum Anbeten da, nicht zum Fotografieren“, sagt der junge Mönch, der recht gut Englisch spricht, weiter. „Und wer weiß was ihr mit den Fotos macht, sie wegschmeißen oder mit anderen einfach öffentlich aushängen.“ Doch der Mönch den Kopf und wird nun stur. Einer unser chinesischen Begleiter kommt hinzu. „Wie wäre es wenn wir erst eine Öllampe anzünden in Eurem Tempel?“, fragt er.